Diagnostischer Nutzen der Konfokalmikroskopie als weiterführende Untersuchungsmethode von Gesichtsläsionen

J Dtsch Dermatol Ges. 2019 Mar;17(3):266-274. doi: 10.1111/ddg.13748_g.

Abstract

Hintergrund und zielsetzung: Benigne und maligne Läsionen der Gesichtshaut können klinisch und dermatoskopisch schwierig zu differenzieren sein. Die vorliegende Studie zielte darauf ab, den diagnostischen Nutzen der In-vivo-Konfokalmikroskopie (RCM) als weiterführende Untersuchungsmethode für Neubildungen der Gesichtshaut zu untersuchen.

Patienten und methodik: Retrospektive und verblindete Untersuchung von 160 konsekutiven Gesichtsläsionen in zwei getrennten Schritten: zuerst Auswertung der klinischen und dermatoskopischen Bilder, gefolgt von einer kombinierten Beurteilung der klinischen, dermatoskopischen und RCM-Bilder. Unsere Studie schloss 60 % maligne Läsionen ein, bestehend aus 43 % Melanomen, 9 % Basalzellkarzinomen, 5 % In-situ-Plattenepithelkarzinomen und 3 % Lymphomen.

Ergebnisse: Die zusätzliche RCM verbesserte die diagnostische Spezifität für die Erkennung von Malignomen im Vergleich zur klinisch-dermatoskopischen Auswertung allein deutlich (58 % vs. 28 %). Die Sensitivität war für die RCM-basierte Auswertung jedoch wegen der Fehlbeurteilung eines In-situ-Plattenepithelkarzinoms und eines Lymphoms etwas erniedrigt (93 % vs. 95 %). Im Bezug auf die Melanomdiagnose schnitt die RCM-basierte Bildauswertung generell besser ab; die Sensitivität war nur gering erhöht (88 % vs. 87 %), die Spezifität jedoch deutlich (84 % vs. 58 %).

Schlussfolgerungen: Die RCM stellt ein wertvolles diagnostisches Hilfsmittel im Gesichtsbereich dar; die Anzahl unnötiger Biopsien in diesem kosmetisch sensiblen Areal könnte, ohne ein Melanom zu übersehen, um ein Drittel reduziert werden.