Spalthauttransplantation zur Defektdeckung am Ohr: eine statistische Analyse

J Dtsch Dermatol Ges. 2018 Feb;16(2):163-173. doi: 10.1111/ddg.13415_g.

Abstract

Hintergrund und ziele: Die Rekonstruktion nach Entfernung ausgedehnter maligner Hauttumoren am Ohr ist eine Herausforderung. Verschiedene Methoden der Defektdeckung wurden beschrieben. Lappenplastiken, längere Anästhesiezeiten, geringe Compliance und Antikoagulation stellen bei den oft älteren Patienten zusätzliche Risiken dar. Eine rasch, effizient und unkompliziert durchführbare Methode der Defektdeckung ist daher wünschenswert. Ziel der Studie war die Beurteilung des ästhetischen Resultats, des Heilungsprozesses, der Komplikations- und Rezidivrate nach Transplantation ungenetzter Spalthaut (SPHT) zur Defektdeckung nach knorpelerhaltender Resektion maligner Tumoren am Ohr.

Patienten und methodik: 32 Patienten wurden nach Entfernung von Hauttumoren am Ohr einer Defektdeckung mittels SPHT unterzogen.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Defektgröße betrug 8,0 cm2 . Eine vollständige Einheilung des Transplantates erfolgte in allen Fällen innerhalb von zwei Wochen. Wesentliche Komplikationen traten nicht auf. Das ästhetische Resultat wurde sowohl von den Patienten als auch von einem Dermatochirurgen und zwei plastischen Chirurgen als gut bewertet.

Schlussfolgerungen: Die SPHT am Ohr ist eine zuverlässige Methode zur Deckung ausgedehnter Hautdefekte. Selbst bei großen Tumoren des äußeren Ohres ist der Ohrknorpel nicht immer infiltriert. Eine knorpelschonende Tumorresektion mit anschließender Defektdeckung mittels SPHT ist eine ausgezeichnete und rasch durchführbare Technik mit hoher Patientenzufriedenheit.