Etanercept, Adalimumab und Ustekinumab bei Psoriasis: Analyse von 209 Behandlungsreihen in Österreich

J Dtsch Dermatol Ges. 2017 Mar;15(3):309-318. doi: 10.1111/ddg.13191_g.

Abstract

Hintergrund und ziele: Biologika werden häufig zur Behandlung der Psoriasis eingesetzt und wurden in zahlreichen klinischen Studien getestet. Allerdings können sich Wirkungen und Nebenwirkungen (AEs) bei "real-world"-Patienten unterscheiden, da diese keiner solch strengen Auswahl und Überwachung unterzogen werden. Wir haben Therapieadhärenz ("Medikamenten-Überlebenszeit"), Wirksamkeit und AEs (Qualität, Zeitpunkt des Auftretens) bei "real-world"-Psoriasis-Patienten, die mit Etanercept, Adalimumab oder Ustekinumab behandelt wurden, untersucht.

Patienten und methoden: Retrospektive Datenanalyse (1. Januar 2004 bis 30. Juni 2015) an Patienten, die an einer Psoriasis-Klinik in einem österreichischen Krankenhaus behandelt wurden. Alle Patienten, die mindestens eine Dosis von Etanercept, Adalimumab oder Ustekinumab erhalten hatten, wurden in die Analyse einbezogen. Wir analysierten Demographie, Therapieadhärenz, den Psoriasis Area and Severity Index (PASI) sowie Qualität und Zeitpunkt des Auftretens von AEs.

Ergebnisse: In 209 Behandlungsreihen variierte die geschätzte mittlere Therapieadhärenz zwischen den verschiedenen Behandlungen: 21 Monate (SE: 6,9) für Etanercept, 61 Monate (SE: 9,4) für Adalimumab und 65 Monate (SE 1,4) für Ustekinumab. Männliches Geschlecht und Vorbehandlung mit einem Biologikum waren positive Prädiktoren für längere Therapie mit Adalimumab. Wir fanden keinen signifikanten Unterschied in der am PASI gemessenen Arzneimittelwirksamkeit.

Schlussfolgerungen: Die meisten AEs treten während des ersten Jahres der Behandlung auf. Adalimumab und Ustekinumab zeichnen sich im Vergleich zu Etanercept durch eine längere Therapieadhärenz aus.