"Drug-Survival"-Raten und Gründe für den Abbruch von Systemtherapien bei Psoriasis

J Dtsch Dermatol Ges. 2016 Nov;14(11):1090-1101. doi: 10.1111/ddg.13152_g.

Abstract

Hintergrund und ziele: Mittelschwere bis schwere Psoriasis erfordert häufig eine langfristige systemische Behandlung. Die Therapietreue bezüglich eines Medika-ments (Überlebensrate, "Drug Survival") reflektiert dessen Wirksamkeit, Sicherheit sowie die Zufriedenheit mit der Behandlung und ist ein Indikator für den Therapieerfolg. Das Ziel der vorliegenden Studie was die Ermittlung der "Drug-Survival"-Raten sowie der Gründe für den Abbruch einer Behandlung mit Fumarsäureestern (fumaric acid esters, FAE), Methotrexat (MTX), Acitretin (ACI), Cyclosporin A (CyA), Adalimumab (ADA), Etanercept (ETA), Infliximab (INF) und Ustekinumab (UST) bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis.

Patienten und methoden: Wir führten eine retrospektive Analyse an 373 Patienten durch, die im Zeitraum 1/2003-5/2014 insgesamt 696 Behandlungen an einem deutschen Universitätsklinikum erhalten hatten.

Ergebnisse: Die unbereinigte Überlebenswahrscheinlichkeit war für UST am höchsten, gefolgt von ADA, ETA, INF, FAE, MTX, ACI und CyA. In der multivariaten Regressionsanalyse mit FAE als Referenz betrug die Hazard Ratio (HR) für einen Abbruch 0,14 (95 % Konfidenzintervall: 0,06-0,35) bei UST, 0,43 (0,26-0,73) bei ADA, 2,11 (1,14-3,91) bei ACI und 3,26 (1,44-7,39) bei CyA. Das "Drug Survival" von INF war länger, wenn es in Kombination mit MTX eingesetzt wurde (HR 2,87; 1,21-6,81). Traditionelle systemische Antipsoriatika sowie INF wurden am häufigsten aufgrund von Nebenwirkungen abgesetzt; alle anderen Biologika aufgrund ihrer Unwirksamkeit für kutane Psoriasis-Läsionen. SCHLUSSFOLGERUNGEN: "Drug-Survival"-Raten sollten bei der Therapieentscheidung berücksichtigt werden, um den Patienten eine bestmögliche Langzeitstrategie zu bieten.