Serial testing with an interferon-γ release assay in German healthcare workers

GMS Krankenhhyg Interdiszip. 2010 Sep 21;5(2):Doc05. doi: 10.3205/dgkh000148.

Abstract

Aim: Data concerning conversion and reversion rates in the serial testing of healthcare workers (HCWs) is rare. So far, there is no consensus on how to define and interpret interferon-gamma release assays (IGRA) conversions and reversions, or how to deal with such results. We analysed conversion and reversion rates in the serial testing of HCWs using an IGRA.

Methods: The study population comprises 287 HCWs, who participated in routine occupational safety and health screening for latent tuberculosis infection (LTBI) with the QuantiFERON-TB(®) Gold In-Tube assay (QFT). Four different definitions for conversion and reversion were applied: 1) transgression or regression above/below the cut-off; 2) increase from <0.2 to >0.7 IU/ml or decrease from >0.7 to <0.2 IU/ml; 3) transgression or regression above/below the cut-off plus change of ≥0.50 IU/ml; and 4) transgression or regression above/below the cut-off plus change of ≥0.70 IU/ml.

Results: The highest conversion and reversion rates of 6.1% (95% CI 3.5 to 9.9) and 32.6% (95% CI 19.1 to 48.5) respectively were observed with the least stringent definition of negative to positive. The most stringent definition of an increase of ≥0.7 IU/ml above the cut-point produced the lowest conversion rate of 2.5% (95% CI 0.9 to 5.3). Using an uncertainty zone from 0.2 to 0.7 IU/ml gave low conversion (2.6%) and reversion rates (15.4%).

Conclusion: Our data confirmed the findings of previous studies that suggest that a simplistic dichotomous negative to positive definition of the IGRA might be deceptive because of the high number of spontaneous conversions and reversions. Therefore using an uncertainty zone around the cut-point (e.g. 0.2 to 0.7 IU/ml) could improve the discrimination between unspecific variation around the diagnostic cut-off and true conversion or reversion.

Hintergrund: Die neuen Richtlinien zur Diagnose einer Latenten Tuberkulose Infektion (LTBI) bei Beschäftigten im Gesundheitswesen empfehlen den Interferon-gamma Release Assays (IGRA) als Diagnoseinstrument. Trotz wachsender Erfahrung mit dem Test liegen bislang nur wenige Daten zum Seriellen Testen vor. Dies gilt vor allem für Länder mit niedriger LTBI- Prävalenz. Bei wiederholten Tests ist bislang unklar, ab wann von wahren „Konversionen und Reversionen“ auszugehen ist, wie diese interpretiert werden sollen und wann eine Chemoprävention indiziert ist. Wir haben in unserer Studie Konversions- und Reversionsraten bei Beschäftigten im Gesundheitsdienst analysiert.

Methode: Insgesamt wurden 287 Beschäftigte im Gesundheitswesen, die routinemäßig arbeitsmedizinisch auf TB untersucht wurden, in die Studie eingeschlossen und zu zwei Zeitpunkten mit dem QuantiFERON-TB Gold In Tube (QFT) untersucht. Vier unterschiedliche Definitionen für Konversionen und Reversionen wurden analysiert. Zusätzlich wurde die Verwendung einer Grauzone um den Grenzwert (0,35 IU/ml) von 0,2–0,7 IU/ml untersucht.

Ergebnisse: Bei 15% der Beschäftigten waren beide Testergebnisse positiv. Die höchsten Konversion (6,1%) und Reversionsraten (32,6%) wurden mit der am wenigsten stringenten Definition von negativ zu positiv beobachtet. Die niedrigsten Raten (2,5%) fanden sich bei der strengsten Definition mit einem Anstieg von ≥0,7 IU/ml über dem Grenzwert von 0,35 IU/ml. Bei der Verwendung einer Grauzone von 0,2–0,7 IU/ml um den Grenzwert lagen die Konversionsrate bei 2,6% und die Reversionsrate bei 15,4%. Bei einem positiven QFT-Test wurde eine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss einer aktiven Tuberkulose (TB) durchgeführt. Keiner der Probanden hat bislang eine aktive TB entwickelt.

Schlussfolgerung: Die Konversions- und Reversionsraten variieren in Abhängigkeit der jeweiligen Definition. Unsere Daten bestätigen die Annahme einer Grauzone zwischen 0,2 und 0,7 IU/ml bei wiederholten Routineuntersuchungen von Personen mit einem erhöhten LTBI- Risiko. Dies sollte in einer größeren Studienpopulation evaluiert werden. Zur Progressionsrate eines positiven QFT in Niedrig- Inzidenzländern liegen wenige Daten vor. Deshalb sollten Personen, deren Testergebnisse in diese Grauzone fallen vor Beginn einer Chemoprävention nochmals mit dem QFT untersucht werden.

Keywords: healthcare workers; interferon-gamma release assay; latent TB infection; serial testing.